Recruiter haben keine Angst vor der Automatisierung des Recruitment

Recruiting Automatisierung

Während jeden Tag neue Programme entwickelt werden, die uns Arbeit abnehmen und den Alltag übersichtlicher machen, bangen einige um ihre berufliche Existenz. Auch im Recruitment schreitet die Automatisierung voran und werden schon jetzt einige Aufgaben von seelenlosen Algorithmen erledigt. Die Studie eines Unternehmens, das Software für Recruiter herstellt, hat nun aber herausgefunden, dass das Recruitment vorerst keine Entlassungen bereithält. Im Gegenteil: Die Arbeit könnte sehr viel angenehmer werden durch Automatisierung des Recruitment.

Die Zukunft ist grausam. Wir alle kennen die Szenarien aus Film und Fernsehen: Roboter, die als Menschen getarnt durch die Geschichte reisen, um ihren Herrschaftsanspruch über die Menschheit zu sichern. Doch die Zukunft der Automatisierung scheint bislang sehr viel friedfertiger zu werden als der Terminator und glauben lassen möchte.

Die Studie, die das prognostiziert heißt „Recruiter Perspectives on an Automated Future“ – also „Die Perspektive von Recruitern auf eine automatisierte Zukunft“. Hierfür wurden Menschen aus dem Recruitment-Sektor gefragt, ob sie glauben, dass die Automatisierung ihre Jobs nerviger oder angenehmer machen wird. 42 Prozent haben gesagt, dass sie keine Meinung haben, 49 Prozent aber sind überzeugt, dass der technische Fortschritt ihre Arbeit besser machen wird. Nur sieben Prozent meinten, dass ihr Job durch die Automatisierung des Recruitment weniger angenehm werden wird.

„Während viele Leute die Automatisierung negativ sehen, blicken Recruiter zuversichtlich in die Zukunft – sie sehen dann eine Zukunft, in der Recruiter mit der Künstlichen Intelligenz zusammenarbeiten, um die besten Leute für ihre Unternehmen zu gewinnen”, sagt Matt Singer, der Vize-Präsident des Marketings in dem Unternehmen, das die Studie durchgeführt hat. „Recruiter gehen davon aus, dass die nervigsten Arbeiten künftig von der KI übernommen werden, damit sie sich voll auf die konzentrieren können, die menschliche Fähigkeiten voraussetzen“, erklärt er. „Die Programme können dann Dinge übernehmen wie den Zeitplan für Bewerbungsgespräche erstellen, Hintergrundinformationen zu Bewerbern sammeln oder Lebensläufe überprüfen. Währenddessen können die Recruiter selbst das Einstellen, die Suche nach Talenten und die Einarbeitung der neuen Mitarbeiter übernehmen.“

Eine weitere Prognose von Recruitern betrifft die Jobsicherheit. Sie wurden gefragt, ob sie glauben, dass die Automatisierung des Recruitment dafür sorgen wird, dass in ihrem Bereich Jobs wegfallen werden. 55 Prozent meinten, dass in den nächsten drei Jahren alle Jobs sicher seien. Allerdings meinten das nur noch 31 Prozent der Befragten, als es um die Prognose der nächsten fünf bis zehn Jahre ging. Noch weiter in die Zukunft geblickt, wirken die Antworten dann noch düsterer.

Allerdings ist Künstliche Intelligenz heute noch nicht so weit entwickelt, dass sie komplett alle Aufgaben eines Menschen übernehmen könnte. Im Prinzip lässt sich noch festhalten, dass Menschen besser mit Menschen interagieren können als Maschinen. Das kann sich natürlich noch ändern. Allerdings ist das nicht sehr wahrscheinlich. Bislang scheint es so, als laufe die Automatisierung des Recruitment darauf hinaus, die nervigen Arbeitsschritte zu übernehmen, während die wirklich relevanten weiterhin von Menschen gestemmt werden.

„Mit der Zeit wird die Automatisierung sicherlich den Alltag eines Recruiters verändern. Aber die Angst davor, von einem Automatismus ersetzt zu werden, ist völlig übertrieben“, sagt Singer. „Durch die Übernahme der simplen Fleißaufgaben von einer Maschine wird die Lernfähigkeit von Programmen dazu führen, dass Recruiter schneller, schlauer und effizienter arbeiten werden. Mit Tools wie einem automatisierten Ranking von Bewerbern, können schon heute Recruiter mit der KI zusammenarbeiten, um datenbasierte Entscheidungen treffen zu können. Mit dem technischen Fortschritt werden Recruiter nicht ersetzt. Sie werden aber mehr Zeit dafür haben, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die ihnen wirklich wichtig sind: Die begabtesten Bewerber zu finden und mit ihnen die besten Unternehmen zu errichten.“

Denn Recruiter haben natürlich wenig Lust, ihre wertvolle Zeit damit zu verbringen, sich Tabellen und Statistiken anzugucken. Sie wollen sich mit Bewerbern treffen, diesen auf den Zahn fühlen und herausfinden, wer die beste Ergänzung für ihr Unternehmen sein könnte. Und schon heute übernehmen Programme einen Großteil dieser nervigen Aufgaben. Schon heute hilft die KI den Recruitern, ihren Job angenehmer zu machen.

„Das Lernen der Programme lässt Recruiting eine strategischere, mehr datenbasierte Aufgabe werden. Es wird Recruitern ermöglichen, eine immer größer werdende Menge an Bewerbern auszuheben und zu bewerten“, sagt Singer. „Diese Fortschritte werden ihren Job leichter machen, auch wenn sie sich natürlich an die neuen Begebenheiten anpassen müssen, um bei der Automatisierungs-Revolution ganz vorne mit dabei zu sein.“

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Und was heißt das?

“Unternehmen sollten Trainings und Weiterbildungsangebote anbieten, um die neuen Erfordernisse abzudecken. Gleichzeitig werden Recruiter sich ehrlich fragen müssen, welcher Job tatsächlich einen Uni-Abschluss benötigt und welche nur einige nachgewiesene Fähigkeiten“, sagt Singer. „Künftig werden Recruiter mehr Informationen über Bewerber und deren Qualifikationen haben, mehr denn je. Das heißt, dass es künftig wohl einen Wechsel weg von der Ausbildung der Bewerber hin zu deren Fähigkeiten geben wird, wenn es um deren Anstellung geht.“

Es sieht also so aus, als bedeute die Automatisierung des Recruitment weniger, dass Leute ihre Jobs verlieren oder dass ihre Jobs weniger angenehm werden. Ganz im Gegenteil. Es liegt eine große Chance in der Entwicklung. Sowohl was die Qualität der Arbeit eines Recruiters, als auch was die Qualität der Resultate angeht. Allerdings sollten diejenigen wissen, die sich diese neue, durchaus vorteilhafte Entwicklung zu nutze machen wollen: Das wird nicht von heute auf morgen selbstverständlich sein. Es gehört Arbeit dazu, die neuen Programme so gut zu verstehen, dass man sie anwenden kann.

Aber wenn man diese Hürde überwindet, wirkt die Automatisierung des Recruitment weniger wie der Terminator, als viel mehr wie der liebe kleine Junge aus „AI: Künstliche Intelligenz“.

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