So hat sich das Tech-Recruiting verändert – und das kannst Du daraus lernen

Die Welt war nicht immer so digital wie heute. Mit dem Einzug der Computer in das Selbstverständnis des Alltags, änderten sich auch die Bedingungen für das Tech-Recruiting. Aber wie verlief der Weg von damals, als Computer noch Räume füllten bis heute, da wir alle einen in der Tasche tragen? Und was kannst Du darauf für Dein eigenes Tech-Recruiting ableiten?

Kaum etwas hat unsere Welt so verändert wie die Digitalisierung. Sogar unser Kühlschrank arbeitet heute mit Algorithmen und ist über das WLAN mit unserem Handy verbunden. Überall, in jedem letzten Winkel unserer Welt brauchen wir Menschen, die programmieren können. Das war offensichtlich nicht immer so. Und als man sie noch kaum brauchte, war es umso schwieriger, welche zu finden.

Wir erinnern uns an die frühen sechziger, als Computer langsam Einzug nahmen in die öffentliche Wahrnehmung. Als es nicht mehr völlig unvorstellbar war, dass ein Unternehmen einen Computer im Keller stehen hatte, gigantisch, ratternd und schnaubend und trotzdem weit entfernt von der Rechenleistung, die heute ein modernes iPhone besitzt.

Damals gab es keine formalisierte Ausbildung für Programmierer und andere Tech-Experten. Es gab kaum Bildungsinstitutionen, die Informatik lehrten. Unternehmen stellten deshalb Mathematiker an und Geisteswissenschaftler.
In den 80ern sah das schon ganz anders aus. Nun wussten Universitäten um den Bedarf an hochqualifizierten Software-Entwicklern und boten dementsprechende Studiengänge an. Es war die Zeit der ersten Spielkonsolen und Heimcomputer. Die Digitalisierung hatte begonnen, die breite Masse zu erreichen.

Mit dem Beginn der 2000er hatte dann auch das Internet bereits die Welt erobert oder stand zumindest kurz davor, seinen letzten Sieg einzufahren. Programmierer gab es nun zahlreiche, allesamt gut ausgebildet an formalisierten Bildungsinstitutionen. Sie konkurrierten miteinander um die gutbezahlten Jobs, Unternehmen präsentierten sich auf Job-Messen auf den Campussen der Unis.
Heute versuchen Programmierer und andere Tech-Interessenten eher, sich das Wissen um ihr Fach informeller anzueignen. In ihren Kinderzimmern coden sie an Open-Source Programmen herum, nehmen Online-Kurse oder lassen sich von ihren Arbeitgebern weiterbilden.

Heute tangieren uns digitale Produkte überall

Während die Unternehmen der 60er also noch nach Programmierern suchten, die ihnen die Arbeit erleichterten, ihre Produktivität steigerten oder den Profit maximierten, änderte sich das in den 80ern. Wollten die Unternehmen in den 60ern noch Programme, mit denen sich einfacher zusammenarbeiten ließ, die dabei halfen, Dinge zu speichern, Rechenleistungen zu vollführen oder dergleichen – sehr konkrete Aufgaben jedenfalls – kamen bald anwenderbezogene Ansprüche hinzu.

In den 80ern, mit dem Aufkommen der PCs, erschienen Programme, die nicht nur Unternehmen das Leben leichter machten, sondern auch den normalen Verbrauchern: Kalender, Office-Programme oder Programme, um die Finanzen des Haushalts zu organisieren.

Und wenn wir nun in die Zeit nach 2000 schauen, ist es fast sinnlos, die Anwendungsmöglichkeiten und Ansprüche an digitale Produkte aufzuzählen. Alles ist digital oder hat ein digitales Pendant. Somit gibt es kaum einen Bereich des Lebens, für das es kein Programm gäbe.

Recruiting Taktiken werden persönlicher

In den 60ern verlief die Suche nach Tech-Personal noch sehr grob. Stellenanzeigen in Zeitungen, Headhunter, Plakate oder dergleichen. Headhunter sprachen damals aber auch selten gezielt Personen an. Stattdessen riefen sie in Büros an, in denen viele Tech-Experten arbeiteten – und hofften einfach, dass jemand Interesse haben würde.

In den 80ern lief es noch ähnlich, Unternehmen beauftragten Headhunter, um das beste Personal zu finden. Natürlich konnte man nun bereits etwas gezielter vorgehen, man wusste schließlich wann und wo Menschen sein würden, die programmieren können und einen Job suchen.

In den 2000ern änderte sich das. Besonders qualifizierte Programmierer bewarben sich direkt bei den Unternehmen, für die sie arbeiten wollten. Sie schickten eine Kopie ihres Lebenslaufs und hofften auf das Beste – meistens bekamen sie das auch.

Gleichzeitig arbeiteten viele Unternehmen mit Agenturen zusammen, die gegen eine Kommission neue Entwickler anwarben. Das entpuppte sich aber bald als Praktik, die weder den Entwicklern, Programmierern oder anderem Tech-Personal, noch den Unternehmen zugute kam. Die Unternehmen wollten vor allem schnell viele Leute an ein Unternehmen vermitteln, um ihre Provision einzusammeln.

Und heute?

Natürlich gibt es immer noch diese Agenturen. Und es gibt immer noch Initiativbewerbungen. Aber gewitzte Tech-Recruiter suchen neues Personal heute da, wo es ist. Sie streuen keine Anzeigen mehr wild, sie nutzen die richtige Ansprache, die zeigt, dass sie etwas von ihrem und dem Metier der Entwickler verstehen und nutzen sinnvolle Tools.

Wenn wir also zurückblicken auf die Geschichte des Tech-Recruitings, dann lernen wir vor allem eine Sache: Alles ändert sich. Wenn Du also in der Lage bist, Dich neuen Gegebenheiten anzupassen, Trends nicht verschläfst, dann wirst Du das beste Personal anstellen können, das Dein Unternehmen braucht.

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