IT-Fachkräftemangel – gehöre ich zu den gefragten Experten?

Sind Sie Softwareentwickler? Haben Sie die gängigen Programmiersprachen drauf? Und kennen Sie sich mit Cloud Computing, Web 2.0 und Geschäftsprozessen aus? Herzlichen Glückwunsch! Sie können sich Ihren Job aussuchen, denn Softwareentwicklung ist mit Abstand die am häufigsten ausgeschriebene Stelle. Wie vielseitig das Thema ist, sehen Sie, wenn Sie auf www.ictjob.de nach der Funktion „Entwickler/Programmierer“ suchen. Dort gibt es hunderte Angebote von Java bis C#, von iOS bis SQL, von .NET bis PHP. Gefragt sind auch Experten im Bereich Service-orientierte Architekturen (SOA).

Idealerweise sind Sie ein Young Professional – das heißt: jung genug, um die neuesten Technologien zu beherrschen, aber alt genug, um bereits Projekterfahrung gesammelt zu haben. Also Ende 20 bis Anfang 30. Doch auch die „Dinosaurier“ sind für die IT-Wirtschaft wichtig: Wenn Sie beispielsweise COBOL als Muttersprache beherrschen, sich aber nicht scheuen, mit einem modernen GUI wie etwa Java oder Visual COBOL zu arbeiten, sind Sie im Spiel. Denn erstaunlich viele Codes werden immer noch in COBOL geschrieben – vorwiegend für Banken, Versicherungen sowie große Industrie- und Handelsunternehmen.

Der zweite große Bereich, für den händeringend gute Leute gesucht werden, ist IT-Beratung beziehungsweise IT Consulting, wer Neudeutsch bevorzugt. In dieser Position sind Sie Mittler zwischen Kollegen und Kunden. Sie müssen sich mit Geschäftsführern, IT-Abteilungen, Ingenieuren, Technikern und Einkäufern auseinandersetzen. Meist geht es um die Einführung oder Anpassung von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware (ERP-Systemen), vor allem SAP, aber auch Oracle und Siebel. Auf ictjob.de können Sie bei den Business Applications sogar nach einzelnen Modulen suchen, etwa SAP Finanzen/Controlling (FI/CO) oder Customer Relationship Management (CRM) . Auch Experten für Business Intelligence (BI) und Data Warehouse werden mit Handkuss genommen. Die besten Voraussetzungen bringen Sie mit, wenn Sie Wirtschaftsinformatik studiert haben und in einem Anwenderbetrieb bereits einen Blick hinter die Kulissen werfen konnten.

Auch im Marketing und Vertrieb gibt es einige offene Stellen, allerdings nicht so viele wie für Entwickler oder Berater. Das liegt vielleicht daran, dass Anforderungen und Aufgaben sich mit denen der IT-Beratung überschneiden – etwa Service Delivery Manager , die sich mit der IT Infrastructure Library (ITIL) auskennen sollten. Es werden auffallend viele Stellen fürs Ausland ausgeschrieben, was ein verhandlungssicheres Englisch voraussetzt. Für die Großkundenbetreuung erwarten die Unternehmen natürlich viel Berufserfahrung, im Bereich Pre-Sales bekommen aber auch Einsteiger eine Chance.

Jobs mit Web-Bezug gibt es zuhauf, aber aufpassen: Hier sind nicht die Web-Designer oder Web-Grafiker gemeint, sondern Kandidaten, die sich mit Cloud Computing, Online-Banking und -Bezahlsystemen, Web-Services oder ASP sowie mit IT-Sicherheit auskennen. Da wird ein wesentlich tieferes Technikwissen vorausgesetzt als für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) einer Internet-Seite.

Und natürlich gibt es unzählige Stellen für IT-Manager, Projektmanager , Produktmanager und andere leitende Positionen. Was genau sich hinter diesen allgemeinen Begriffen verbirgt, lässt sich oft nur über die konkrete Stellenbeschreibung herausfinden. Während in einem Fall ein Team- oder Abteilungsleiter Softwareentwicklung gesucht wird, geht es bei der nächsten Stelle um einen Mitarbeiter, der für die Integration einer Supply Chain in die IT-Infrastruktur verantwortlich ist.

Aber in jeder boomenden Industrie gibt es auch Verlierer. Wer sich heute noch auf Hardware spezialisiert, muss das Thema wirklich lieben, denn seit Jahren ist die Nachfrage rückläufig – und damit auch die Gehälter. ähnlich ergeht es den reinen Administratoren. Wer sich keine Zusatzqualifikationen aneignet, etwa in Sachen Datenschutz und Datensicherheit, steht auf wackeligen Füßen. Prüfer, Auditoren und Trainer werden grundsätzlich nicht in der Masse benötigt, auch hier sind die Bedarfe weniger ausgeprägt.

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