Der richtige Umgang mit Headhuntern

„Können Sie frei sprechen?“ Diese Frage am Telefon gilt nicht der verbalen Ausdrucksweise oder der Kommunikationsfähigkeit, sondern kommt meist von einem Headhunter. IT-Experten mit seltenen Qualifikationen erhalten in regelmäßigen Abständen Anrufe, ob sie an einem anderen Job interessiert sind. Diese Gespräche sollte man nicht abwürgen, aber trotzdem kurz halten: Name, Unternehmen, Kontaktdaten – sonst nichts. Alles Weitere sollte auf den Feierabend verschoben werden, damit der Kandidat wirklich frei sprechen kann. Dazwischen sollte man sich ein paar Tage Zeit nehmen. Wenn man nicht sofort verfügbar ist, macht man sich nicht nur interessanter, sondern hat auch Gelegenheit, sich über den Anrufer zu informieren, etwa zu seiner Seriosität und Erfahrung.

Im zweiten Gespräch wird es schon konkreter. Achtung: Die Präsentationsphase hat bereits begonnen. Das heißt: Wie und was besprochen wird, fließt schon als Information in die Bewerbung ein. Auch hier gilt die Regel: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Zeigen Sie, dass Sie über die wichtigsten Fähigkeiten verfügen und über positive Referenzen, wie qualifizierte Arbeitszeugnisse verfügen. Überprüfen Sie beim Erhalt stets Ihr Arbeitszeugnis auf korrekten Aufbau und die tatsächliche Bedeutung der wohlwollenden Formulierungen. Achten Sie darauf, dass das Gespräch strukturiert verläuft und Sie nicht einfach nur ausgefragt werden, sondern Einfluss auf die Inhalte und den Gesprächsverlauf nehmen. Sie sollten am Ende mindestens so viel über den potenziellen Arbeitgeber wissen wie er über Sie.

Geben Sie sich ein paar Tage Bedenkzeit, aber warten Sie nicht zu lange. Wer zu lange zögert oder den Recruiter im Unklaren lässt, hinterlässt keinen guten Eindruck. Wackelkandidaten sind unbeliebt. Und selbst wer zurzeit kein Interesse an einem Jobwechsel hat, sollte weder den Headhunter noch das Unternehmen verprellen. Denn später möchte man vielleicht doch einmal dort arbeiten, und da sollte der Personaler nur gute Erinnerungen an Sie haben.

Im konkreten Bewerbungsgespräch sollte man interessante Fragen stellen. Hier zeigt sich, wie gut man recherchiert hat. Denn wer sich vorab informiert, beweist sein ernsthaftes Interesse an einer Zusammenarbeit. Außerdem kommt man durch den Headhunter an wichtige Insider-Informationen über das Unternehmen, die sich später beim Direktkontakt auszahlen. Natürlich müssen diese Informationen – wenn möglich – überprüft werden. Vergessen Sie nicht: Headhunter sind transaktionsgetriebene Mittelsmänner, die eine hohe Erfolgsquote liefern müssen. Deshalb: Machen Sie Ihre Hausaufgaben!

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