Schaden durch IT-Fachkräftemangel geht in die Milliarden

Im Zuge des IT-Gipfels in Essen zeigt sich die IT-Branche besorgt über den anhaltenden Mangel an IT-Spezialisten.

Auf der Suche nach IT Jobs in Deutschland stoßen Interessenten laut einer  Erhebung des Hightech-Verbands Bitkom Ende Oktober  auf 43.000 offene Stellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von 13% vakanten IT-Jobs. Der Mangel an Fachkräften und vor allem IT-Spezialisten hat  sich innerhalb von drei Jahren sogar mehr als verdoppelt. Durch die entstehenden Personalengpässe, Umsatzverluste und zusätzliche Kosten sieht fast jedes zweite Unternehmen seine Geschäftsentwicklung aufgrund fehlender IT-Spezialisten gefährdet. Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO  hat einem Bericht der Financial Times Deutschland zufolge bereits im Mai diesen Jahres einen Verlust von rund 11 Mrd. Euro für die IT-Branche berechnet.

Mehr Strategie, mehr Fachkräfte

Jedes dritte IT-Unternehmen will im kommenden Jahr mehr Personal einstellen, berichtet  der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben, den „Ruhr Nachrichten“. Dafür müssten in der Zukunft vor allem mehr Frauen an den IT-Bereich herangeführt und die Akquise von IT-Spezialisten aus dem Ausland vereinfacht werden. Dieses Drei-Säulen-Programm, das der Bitkom vorschlägt, beinhaltet zusätzlich auch eine Reform des Bildungssystems. Bis in die 90er Jahre sei es verpasst worden, das Interesse an Jobs in der IT-Branche bereits bei Schülern zu wecken. Diese sollen nun etwa mit Hilfe des Pflichtfachs Informatik lernen, dass die Arbeit mit dem Computer viel zu bieten hat.

Problemschaffung oder Problemlösung?

Der Fachkräftemangel in der IT-Branche ist für Frank Schabel, Marketingleiter des Personaldienstleisters Hays AG, nicht so gravierend, wie von der Politik und den Unternehmen bisher angenommen. Für ihn sei die Aussage zu einem Fachkräftemangel in der IT-Branche genauso spekulativ wie der Blick in die Glaskugel, sagte er dem Fachblatt „Markt und Mittelstand“ . Einen Mangel an IT-Spezialisten gäbe es demnach nur auf bestimmten Gebieten. Der laufende IT-Betrieb kann keinen Mangel an Administratoren für Netzwerke und Datenbanken beklagen.

Während die Suche nach qualifizierten IT-Spezialisten in  der Anwendungsbetreuung und Administration bei etwa 20 Prozent liegt, werden Software-Entwickler mit 75 Prozent am meisten gesucht.  So droht eine Abwanderung der Software-Entwicklung in andere Länder sowie weitere Verluste für Unternehmen. Vor allem mittelständische Unternehmen, denen die finanziellen Möglichkeiten großer Konzerne fehlen, büßen bis zu 8,5% ihres Umsatzes durch fehlende IT-Spezialisten ein.

Gastartikel von jobanzeigen.de

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