WhatsApp for Business für Recruiter

whatsapp for business recruiting

Während die Gesellschaft sich mittlerweile gefühlt zur Hälfte nicht mehr im wahren Leben tummelt, sondern in den Sozialen Medien, ist es nur logisch, dass man sich als Recruiter ebenfalls dorthin bewegt. Aber welche Vorteile bestehen im Nutzen von WhatsApp for Business für Recruiter? Wie können sie das Tool nutzen, das erst vor kurzem in Deutschland gestartet ist? Welche Vor- und welche Nachteile hat es?

Die Zahlen sind eindeutig: Die Messenger-Dienste überflügeln alles Dagewesene. Mittlerweile scheint es, als seien sogar die Sozialen Medien selbst der Übermacht – ihrer teilweise hauseigenen – Messenger-Dienste nicht gewachsen. So stagniert das Wachstum Facebooks, währen sein Messenger fleißig genutzt wird. Und WhatsApp, der mit Abstand beliebteste Messenger, lässt auch Facebooks Dienst hinter sich, auch wenn beide zum Facebook-Unternehmen gehören.

Kürzlich nun hat WhatsApp seinen Dienst WhatsApp for Business in Deutschland gestartet. Recruiter sollten sich also bald mit dem Tool auseinandersetzen, wenn auch nur, um sich die Funktionsweise anzuschauen. Das wäre nur logisch, denn es heißt, 40 Millionen Deutsche nutzten die App, allen voran junge Menschen. Und junge Menschen, gerade die jüngsten Generationen sind meistens offen für einen Jobwechsel.

Außerdem haben Messenger-Dienste noch andere Vorteile, die auch – und gerade – für Unternehmen relevant sind. So wird ein Messenger jede Nachricht erst einmal gleich behandeln. Die meisten Unternehmen setzen noch auf Facebook-Pages, um Menschen zu erreichen. Das ist sicherlich nicht schlecht, doch versucht Facebook zur Zeit immer mehr, nur noch bezahlten Beiträgen eine anschauliche Reichweite zu verschaffen. Die Tage, in denen man als Unternehmen mit unbezahlten Beiträgen eine ordentliche organische Reichweite erzielen kann, sind gezählt.

Außerdem kommt die Nachricht eines Messengers sofort beim Empfänger an. Auf Apple-Geräten wird eine solche sogar auf dem Sperrbildschirm angezeigt. Der User muss also nicht einmal sein Handy entsperren, um die jeweilige Nachricht zu lesen. Sie funktioniert dort also wie die Push-Nachricht einer Medien-App. Weniger Hürden bietet derzeit wohl kaum eine Technologie auf dem Markt.

Darüber hinaus ist die schlichte Masse an Menschen, die den Messenger nutzt, ein Argument, ihn auch zu verwenden. Messenger sind heutzutage das Mittel, um die größtmögliche Zahl an Leuten zu erreichen.

Gerade weil WhatsApp for Business für Recruiter in Betracht kommt, sollte man einmal überlegen, welche Vorteile die App beim Recruiting-Prozess selbst bietet. Schließlich hat Facebook hier einige Features integriert, die Unternehmen tatsächlich das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen sollten. Die Grundfunktionen von WhatsApp beherrscht die Erweiterung, die derzeit sogar noch kostenlos ist, auch. Dazu kommen aber weitere.

Im Grunde bietet WhatsApp for Business die Grundfunktionen der normalen App, angereichert um nützliche Zusatzfunktionen für Unternehmen. So kann man zum Beispiel eine Art Visitenkarte für sein Unternehmen hinterlegen, auf der alle Informationen, die jemand, der von Extern auf das Unternehmen zugehen möchte, anschaulich zu finden sind. Dann kann man Standard-Antworten einrichten, die jeder zu lesen bekommt, der eine Nachricht an das Unternehmen sendet. Das selbe gilt für eine Begrüßungsnachricht genauso wie für eine automatisierte Abwesenheitsnachricht. Es ist möglich die einzelnen Gespräche mit bestimmten Labels zu versehen. Der Recruiter bekommt rot, der Personalmanager gelb und der Vertriebsmitarbeiter grün zugewiesen – als Beispiel. Außerdem kann man seine Geschäftszeiten hinterlegen und seinen Standort anzeigen lassen. Und das sind noch nicht alle Funktionen, die die neue App bietet.

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Welche Vorteile hat WhatsApp for Business für Recruiter?

Ganz klar: Wer als Millenial gilt, ist technikaffin. Das heißt, dass junge Menschen generell am liebsten nur noch über das Internet kommunizieren würden – um es auf die Spitze zu treiben. Auf jeden Fall schätzen sie die unkomplizierte Form, die ein Messenger mit sich bringt. Gleichzeitig ist diese Art der Kommunikation direkter und persönlicher, als es eine E-Mail je sein könnte. Über WhatsApp for Business ist es auch möglich, Bewerbungsunterlagen direkt über den Messenger zu verschicken.

Das hat auch Vorteile für den Recruiter selbst. Schließlich hat dieser die Unterlagen dann sofort zur Hand. Wenn man ein kleines Unternehmen ist, das sich keine eigene Abteilung leisten kann, die Unterlagen von Bewerbern und diese selbst sammelt und ordnet, wachsen einem die unübersichtlichen, pflegeintensiven Excel-Tabellen schnell über den Kopf. Das ändert sich durch WhatsApp for Business für Recruiter. Denn dieser kann diese problemlos der Korrespondenz und damit dem jeweiligen Bewerber zuordnen. Der Messenger wird zum zentralen Datensammelpunkt. Ein Vorteil, der allerdings nicht ganz problemlos ist, wie später zu sehen sein wird.

Nun das Problem von WhatsApp for Business für Recruiter: Datenschutz

Zwar gibt es bereits Institutionen, die WhatsApp als Mittel zur Außendarstellung nutzen, doch beschränken diese sich auf höchst oberflächliche Dienste. Denn:

WhatsApp und Facebook sind keine Unternehmen, die vertrauenswürdig mit den Daten ihrer Nutzer umgehen. So gar nicht. Man kann sich fast sicher sein, dass die Daten, die man freiwillig bereitstellt nur die Spitze des Eisbergs sind, der die eigentliche Datenmenge darstellt, die von Facebook gesammelt wird. Das Unternehmen gewährt auch keinen Einblick in die Verwendung der Daten, was es schwierig, ja unmöglich macht, den anspruchsvollen Datenschutzrichtlinien gerecht zu werden, die hierzulande gelten. So ist es kein Zufall, dass es bereits einige Unternehmen gibt, die die generelle berufliche Nutzung von Anbietern dieser Art kategorisch verbieten.

Festzuhalten ist also ziemlich eindeutig, dass WhatsApp for Business für Recruiter keine Option sein kann. Der Datenschutz ist schlicht nicht gewährleistet.

Kann WhatsApp for Business für Recruiter denn trotzdem einen Nutzen haben?

Um eine knappe Antwort zu geben: Ja. Allerdings, wie gesagt, nicht indem sie das Tool nutzen. Allerdings lohnt es sich, Ausschau zu halten nach Anbietern, die nicht die Probleme haben wie WhatsApp for Business. Womöglich lohnt es sich auf Dauer, eine App zu entwickeln, die den Kontakt mit Bewerbern verwaltet, dabei aber so gestaltet ist, dass Datenschützer keine Möglichkeit finden, sich daran zu reiben.

Denn vor allem die Möglichkeit, die gesamte Kommunikation mit einem Bewerber auf einem übersichtlichen Kanal speichern zu können, ist unwahrscheinlich praktisch. Und sie macht es leichter, gewisse gesetzliche Vorgaben zu erfüllen – Löschfristen einzuhalten zum Beispiel.

Auch wenn WhatsApp for Business für Recruiter also keine Option darstellen darf, ist der Nutzen einer solchen App eindeutig. Es bleibt abzuwarten, ob in Zukunft eine Alternative daherkommen wird, die den strengen Gesetzen und Standards gerecht werden kann. Und angesichts des Vorteile, ist es ziemlich sicher, dass so etwas kommen muss.

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