Diese Recruiting Geschichten sind zum Fremdschämen

Im Alltag geschehen die verrücktesten Dinge. Und wenn man einmal ein paar Jahre in einer Branche gearbeitet hat, erkennt man diese wahnsinnigen Situationen sofort. Gerade im Recruiting-Bereich aber passieren die wildesten Absurditäten. Auf dem Online-Portal Reddit haben einige Nutzer ihre Recruiting Geschichten geteilt. Und sie sind wahrlich grausam.

Warum sind es gerade Recruiting Geschichten, die als Beispiele der peinlichsten Begegnungen von Menschen herhalten müssen? Vielleicht ist es die Tatsache, dass hier Menschen in einer Situation aufeinander treffen, die unnatürlich ist. Beide brauchen etwas vom anderen, zeigen sich von ihrer besten Seite, schlüpfen in Rollen, die selten die sind, die sich freiwillig aussuchen würden.

Hinzu kommt von Seiten der Bewerber der Drang, sich als besser zu präsentieren als andere. Das treibt manchmal seltene Auswüchse hervor. Deswegen wollen wir Dich nicht länger auf die Folter spannen: Hier sind unsere Recruiting Geschichten.

  1. Pest oder Cholera?

Der Nutzer Enron_F teilte auf Reddit die Geschichte eines Professors, der einen Junior Assistent Professor für seinen Lehrstuhl suchte.

Am Ende des Ausschreibungszeitraums stand er vor der Wahl zwischen zwei Bewerbern. Alle beide höchst qualifiziert, frisch aus der Uni geschlüpft und in den Augen der Auswahlkommission gleichauf. Also entschied man sich, beide zum Abendessen einzuladen und ihnen dabei auf den Zahn zu fühlen.

Man ist also mit dem Kandidaten in einem feinen Restaurant. Er ist offen, extrovertiert und freundlich, den ganzen Abend lang. Er ist allen sympathisch und präsentiert sich sowohl als Mensch als nahbar und angenehm, als auch auf professioneller Ebene.

Als er aufgegessen hat aber bröckelt die Fassade. Er hebt seinen Teller und leckt ihn ab. Von oben bis unten. Er presst seine flache Zunge regelrecht gegen das Geschirr. Alle starren ihn an. Kann das sein? Wer macht sowas?

Hinterher lachen die Kommissionsmitglieder. Schade eigentlich, wie kann ein so vielversprechender Bewerber auf solche Weise seine besten Chancen auf einen guten Job so leichtsinnig in den Wind schießen?

Nun ist der letzte Schritt also eigentlich nur noch eine Formalität. Der zweite Bewerber wird zum Essen eingeladen. Auch er präsentiert sich von seiner besten Seite und lässt auch seine Zunge bei sich.

Als er aber am Ende des Gesprächs gefragt wird, ob er noch eine Frage habe. Er überlegt kurz und fragt dann: „Wie halten Sie es denn mit Verhältnissen zwischen Studentinnen und Dozenten?“

Niemand kann es fassen. Zwei Bewerber, die so vielversprechend gestartet hatten, hatten sich in kürzester Zeit disqualifiziert. Aber die Stelle musste besetzt werden. Am Ende der Krisensitzung ist es also einer der Professoren am Tisch, der resigniert feststellt: „Naja, dann nehmen wir eben den Tellerlecker.“

  1. Klare Frage – klare Entscheidung

Der Nutzer Kramblin fasst die Bewerbungssituation in einem Dialog zusammen:

„Testen Sie uns hier auf Drogen?“
„Ja, machen wir.“

„Also, auf wirklich ALLE Drogen?“

„Ja.“

„Ok. Dann danke für Eure Zeit.“

Er steht auf und geht.

  1. Prioritäten

Nutzer jenjen2317 berichtet von einem Bewerber, der stolze 40 Minuten zu früh zum Bewerbungsgespräch erschien. Weil das Büro relativ klein war und bereits drei Leute darin saßen, bat der Recruiter der Bewerber, doch im Café nebenan zu warten. Der aber bedankte sich für den Vorschlag und wollte lieber im Büro warten.

Dort begann er dann bald, lauthals zu telefonieren. Es war störend, sehr störend sogar. Nach 40 Minuten dann war er immer noch am Telefon. Als der Recruiter ihn einlud, nun das Bewerbungsgespräch zu beginnen, machte er „psst! ICH TELEFONIERE!“.

Nutzer jenjen2317 schreibt, er verstehe nicht, warum der Recruiter ihn nach zehn Minuten des Wartens überhaupt noch zum Gespräch zuließ. Dieses war allerdings schnell vorbei und sein Lebenslauf im Mülleimer.

  1. Seriös aber authentisch

Der Nutzer gardenmarauding hat eine Geschichte zu erzählen, die eigentlich aus zweien besteht. Sie geht in etwa so:

„Ich arbeitete im Pharmabereich im Vertrieb. Gerade war ein neues Medikament auf den Markt gekommen, weswegen wir im gesamten Land Leute anstellen wollten. Insgesamt suchten wir 200 neue Mitarbeiter.

Bei einem so großen Unterfangen haben wir den Bewerbungsprozess effizient halten wollen. Mehrstufig sollte er sein: Erst ein kurzes Telefongespräch, dann ein Video-Interview mit dem Personalchef und schließlich das Bewerbungsgespräch mit einem eigens zusammengestellten Gremium aus fünf Leuten, für das wir die Bewerber extra einfliegen ließen.

Vor allem wegen des letzten Punktes waren wir besonders darauf bedacht, darauf zu achten, wer auf welche Stufe vorrücken kann und wer nicht. Aus dem Grund war es unglaublich nervig, als einer der Bewerber beim Gespräch plötzlich begann, Zaubertricks vorzuführen.

Und es war so absurd wie es klingt. Er zog plötzlich ein Kartenspiel aus der Tasche, zeigte ein paar Tricks und wollte dann die Kaffeetasse von einem der Interviewer verschwinden lassen – spritze dabei aber alles mit Kaffee voll.

Ein anderer Bewerber war ähnlich dreist. Das war bei dem Video-Interview. Er saß vor seinem Couchtisch auf dem Boden, als es plötzlich klingelte. Er fragte die Personalchefin  höflich, ob er kurz zur Tür gehen dürfe – es könne ja auch ein Notfall sein. Die erlaubte das natürlich. Als der Bewerber aber aufstand, offenbarte sich, was er untenrum trug: Eine weiße, enge Unterhose.“

  1. Ins Blaue

Nutzer Notagoodboye weiß von einer Situation, in der ein Bewerber per erstem Kennenlerngespräch am Telefon auf Herz und Nieren geprüft werden sollte. Bald stellte sich heraus, dass man die Zeit auch besser hätte nutzen können.

„Der Bewerber am anderen Ende war offensichtlich nicht vorbereitet. Jedes Mal, wenn wir ihm eine Frage stellten, sagte er „Hm, darüber muss ich einmal kurz nachdenken“, dann fiel der Ton kurz aus und ging erst ein paar Sekunden später wieder an. Dann antwortete er auf die Frage, las dabei aber ganz eindeutig vor. Was er vorlas waren die obersten Suchergebnisse von Google. Er googelte einfach alles, was wir ihn fragten, während des Bewerbungsgesprächs.“

Du merkst, dass Recruiter es nicht leicht haben. In jeder Branche passieren skurrile Dinge, doch Recruiting Geschichten gehören eindeutig zu den besten. Hoffentlich hattest Du Spaß – und mehr Glück mit Deinen Bewerbern.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*