Die Arbeitswelt verändert sich und wenn Du nicht Schritt hältst, läuft sie Dir davon. Gerade im IT-Bereich ist der Arbeitsmarkt so hart umkämpft, dass Unternehmen sich gegenseitig überbieten, wenn es um die Anstellung vielversprechender Talente geht. Helfen kann Dir bei dem Recruiting-Prozess sowohl ein Applicant Tracking System, als auch ein Talent Relationship Management. Aber was ist der Unterschied und wieso brauchst Du eigentlich beides?
Unser Wirtschaftssystem ist einem steten Wandel unterworfen. Künstliche Intelligenzen strömen auf den Markt, um immer mehr Arbeiten für uns zu erledigen. Das herkömmliche Verständnis von Arbeit löst sich dadurch auf. Auch wollen immer weniger Menschen fest angestellt arbeiten, eine wachsende Zahl ist freiberuflich unterwegs, um selbstbestimmt und nicht selten auch besser bezahlt arbeiten zu können. Wie gehst Du als Recruiter damit um?
Immerhin musst Du wacher sein, strategischer denken. Während vielversprechende Talente sich früher dort bewarben, wo sie arbeiten wollten, ist das heute nicht mehr so. Entweder sie bewerben sich gar nicht mehr, oder an tausend Stellen, von denen sie dann die beste für sich auswählen. Du musst also nicht nur diese beste Stelle für Bewerber sein, Du musst auch dafür sorgen, dass diejenigen Talente, die noch gar nicht daran denken sich zu bewerben, es trotzdem tun – oder ihnen gleich ein Angebot unterbreiten.
Außerdem solltest Du versuchen, den technologischen Wandel für Dich zu nutzen. Denn immer mehr digitale Werkzeuge helfen Dir dabei, Dich auf wichtigere Dinge zu konzentrieren als lediglich Verwaltungsarbeit. Und hier kommen Dein Applicant Tracking System und Talent Relationship Management ins Spiel.
Obwohl viele Recruiter glauben, sie bräuchten kein Talent Relationship Management mehr, wenn sie bereits ein Applicant Tracking System haben, vertun sie sich. Denn dann übersehen sie einen der zentralen Eckpfeiler, auf die sich erfolgreiches Recruiting heute stützen muss.
Aber der Reihe nach:
Was ist ein Applicant Tracking System?
Ein Applicant Tracking System, oder ATS, ist ein Programm, mit dem Du den Bewerbungsprozess von Menschen verwaltest, die bei Dir arbeiten möchten. Es nimmt Dir jede Menge administrativer Aufgaben ab. Zum Beispiel ordnet es die Lebensläufe Deiner Bewerber automatisch nach deren Qualifikationen, früheren Arbeitgebern oder Gehaltsvorstellungen – und zeigt Dir womöglich auch nur die, die für Dich und Dein Unternehmen relevant sind.
Wenn Du ein sinnvolles ATS hast, kannst Du hier außerdem Job-Angebote veröffentlichen und die Bewerber dann in dem Programm durch den gesamten Prozess begleiten. Von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Vertragsunterzeichnung.
Was ist ein Talent Relationship Management?
Ein Talent Relationship Management oder TRM (teilweise auch CRM für Candidate Relationship Management) ist ebenfalls im besten Fall ein Programm. Hier geht es aber nicht um die Leute, die bei Dir arbeiten oder sich beworben haben, sondern eben um diejenigen, die das (noch) nicht getan haben.
In einem TRM verwaltest Du Talente, die für Dein Unternehmen in Frage kommen, die Du aber zur Zeit noch nicht brauchst. Es ist also praktisch ein Pool potentieller Bewerber. Diesen Pool pflegst Du, Du sorgst dafür, dass der Kontakt nicht abreißt, dass Du weißt, was Deine potentiellen Angestellten machen, was sie können und wo sie hin wollen. Und dann, wenn Du sie eines Tages brauchst, musst Du nicht erst eine Stellenanzeige schalten und darauf hoffen, dass sich jemand bewirbt. Stattdessen kannst Du die Leute aus diesem Pool direkt ansprechen – und zwar sehr viel persönlicher als es Dir sonst möglich wäre.
Was ist der Unterschied zwischen einem Applicant Tracking System und einem Talent Relationship Management?
Der größte Unterschied besteht wohl darin, dass ein ATS für aktive Kandidaten gedacht ist. Wer sich beworben hat, landet im ATS, wo Du dafür sorgst, dass Du den Überblick behältst.
Ein TRM wiederum ist für den passiven Kandidaten gedacht. Den, der Dich noch nicht braucht und den Du noch nicht brauchst.
Das ATS soll den Bewerbungs- und Anstellungsprozess effektiver machen. Du sollst insgesamt weniger Zeit dafür aufwenden müssen, weniger Geld und gleichzeitig die Qualität des Prozess‘ erhöhen. Du beschäftigst Dich also nur noch mit den passendsten Bewerbern und sorgst dafür, dass die besten so schnell und einfach wie möglich angestellt werden.
Dein TRM wiederum richtet sich an alle, die nicht im ATS stecken, das aber eines Tages tun könnten. Theoretisch sollte jeder, der aus dem ATS kommt, ohne angestellt worden zu sein, im TRM landen. Deswegen bietet es sich häufig auch an, dass Du eine Lösung wählst, die beides in einem Programm vereint. Denn es funktioniert auch anders herum: Alle, die aus deinem TRM fallen, tun das, weil sie in Dein ATS einsteigen.
Wie profitierst Du davon, wenn Dein ATS und Dein TRM aufeinander abgestimmt sind?
- Du musst weniger Eigenschaften und Details Deiner Bewerber manuell eingeben – denn über Dein TRM weißt Du bereits alle relevanten Dinge. Diese werden direkt ins ATS übertragen.
- Du kannst Das Verhältnis zwischen Recruiter und Kandidaten evaluieren. Immerhin besteht das TRM im Prinzip aus gegenseitigem Engagement und der Bereitschaft, Kontakt zu halten, auf welche Weise auch immer.
- Du kannst Deine Bewerber direkt danach sortieren, wo sie arbeiten wollen, nicht nur danach, wo sie zur Zeit arbeiten.
- Dein Return On Investment wird sich verbessern. Du sparst Zeit und Geld im Anstellungsprozess und bekommst gleichzeitig noch bessere Talente für Dein Unternehmen. Weil Du einfach von Beginn des Bewerbungsprozesses an schon viel mehr über sie weißt, als wenn Deine Bewerber vorher nicht in Deinem TRM gewesen wären.
- Auch die Stellen in Deinem Unternehmen, bei denen es Dir schwer fällt, die richtigen Kandidaten zu finden, werden schnell besetzt. Weil Du in Deinem Pool die richtigen leute für alles hast.
- Dein Applicant Tracking System läuft im Prinzip von alleine. Du musst kaum noch etwas händisch eintragen.
Wenn Du also Zeit und Geld sparen willst und gleichzeitig sicherstellen möchtest, dass Du die besten Angestellten hast, die irgendwie verfügbar sind, solltest Du beides haben. Denn sowohl ein Talent Relationship Management als auch ein Applicant Tracking System nehmen Dir viel Arbeit ab und sorgen gleichzeitig dafür, dass Du im Kontakt mit den besten IT-Talenten auf dem Arbeitsmarkt bleibst.